Mobiles Arbeiten

Mein Traum vom mobilen Arbeiten

Es war 1994, als wir bei Bosch das Women@Bosch gründeten. Ich war von Anfang an im Kernteam. Eines unserer Top Themen waren Arbeitsmodelle. Ich träumte auch von daheim arbeiten zu können. Als ich diesen Traum mitteilte, sagte alle, das wird bei Bosch Jahre dauern, bis das möglich wird. IBM und HP hatten diese Arbeitsform damals genannt Teleworking bereits eingeführt in Deutschland.

Auch meinen IT Kollegen erzählte ich meinen Traum. Ein Kollege von mir, ein absoluter Computer Freak, hatte dies technisch möglich gemacht.

Und so kam es, dass ich im Januar 1995 kurz vor meiner Elternzeit die erste Internetleitung zur Firma bekam. Und ich ohne große Regelung, meine eigene Vertretung in Elternzeit sein konnte.

Nach meiner Rückkehr behielt ich den Heimanschluss und wollte gerne auch eine vertragliche Regelung. Ich sprach meinen Abteilungsleiter an. Er sagte: ich finde die Idee sehr gut, kann jedoch zu einem Piloten nicht zustimmen, da bei Bosch sehr zeitaufwendig. Als jedoch die zentrale Personalabteilung 2 Wochen später meinen Abteilungsleiter fragte, ob er sich die sogenannte Telearbeit bei Mitarbeitern vorstellen kann, sagte er sofort ja. Er kam mit strahlendem Lächeln im Gesicht zu mir, um mir das mitzuteilen. Und so war ich die erste mit einem Telearbeitsplatz Vertrag bei Bosch.

Damals betrug der Computerspeicher 256 MB, und große Word-Dokumente konnten nicht von zu Hause aus bearbeitet werden, dazu musste ich in die Firma gehen. Das Gute daran war, dass ich damals nur 1 km von der Firma entfernt wohnte.

Das waren großartige Pionier Zeiten aus vieler Hinsicht. Alles war neu und vieles war erlaubt. In gewisser Weise erleben wir Ähnliches heute.

Viele Jahre wurde ich zu verschiedenen Standorten eingeladen, um Bosch KollegInnen Mut zu machen, dass es gut möglich ist Familie und Beruf daheim zu kombinieren.

Telearbeit war für lange Zeit nur für wenige möglich und es waren damals auch nur wenige die so arbeiten wollten. Auch die Internetkosten waren damals sehr hoch, auch mal einige Hundert Euro pro Monat.

Viele Jahre später war mobiles Arbeiten für viele möglich.

Zufällig war ich 2013 auch Teil des ersten Pilotprojekts bei Bosch in Stuttgart: „Inspiring Working Conditions“. Das hatte damals den Fokus auf neue inspirierende Bürokonzepte. Auch das mobile Arbeiten wurde als gelegentliches Arbeiten durch eine Betriebsvereinbarung geregelt.

Heute arbeiten wir nicht mehr nur gelegentlich mobil. Es ist Alltag und muss neu geregelt werden. Mit dem Projekt „Hybrides Arbeiten / Smart Working“ wurde der Fokus auf hybrides Arbeiten ausgedehnt, die Mischung von beidem: Mobil und Büro.

Ich bin so dankbar für diese wunderbaren Jahre und freue mich sehr für die großartigen Möglichkeiten die wir heute haben.

Und nun liegt die Zukunft in unseren Händen. Es wird sich zeigen, wie gut es uns gelingt smart, intelligent zu arbeiten, mit mehr Leichtigkeit und nicht mehr an der Belastungsgrenze, wie es heute noch viel zu oft der Fall ist.